Auch wenn der Name anderes suggeriert: Wilfried Erdmann ist ein Seemann, und als solchen zieht es ihn immer wieder aufs Wasser. In aller Munde durch seinen vorherigen Törn, sucht er dieses Mal das andere Extrem: Das Gegenstück zu „Allein gegen den Wind“ sollte es werden, ein „Kuscheltörn“ über die Ostsee nach Mecklenburg-Vorpommern und nach Polen. Doch wer sich jetzt beschauliches Segeln vorstellt, der irrt. Eine 50 Jahre alte Hansa-Jolle, gebaut von der berühmten Werft Abeking & Rasmussen, ist seine KATHENA GUNILLA, und trotz des „Jahrhundertsommers“ muss er mehr Stürme abreiten und aushalten, als ihm lieb ist. Doch unbeirrt zieht er seinen Kurs: Segelt über Maasholm und Bagenkop nach Warnemünde und hangelt sich fortan entlang der Küste und durch die Boddengewässer nach Osten bis zum polnischen Städtchen Pomorski. Von dort geht es über Flüsse, Kanäle und die mecklenburgische Seenplatte, über Elbe und Lübeck sowie die Ostsee zurück an die heimatliche Schlei. 1268 Seemeilen legt er zurück, 144 Tage nimmt er sich dafür Zeit.
Vom Segeln und dem beengenden Leben auf einer Jolle, vor allem aber von seinen Eindrücken der wechselhaften Landschaft und der Menschen, von seinen Zweifeln und den Momenten des großen Glücks auf einem kleinen Boot berichtet Erdmann – wie immer gekonnt, leise und ehrlich. Vergleiche zur 13 Jahre zurückliegenden Reise („Mein grenzenloses Seestück“) werden angestellt und Neues mit offenen Sinnen wahrgenommen.
Ein großartiges Lesevergnügen – wie immer reichlich durch stimmungsvolle Bilder ergänzt. Ein Buch, das weit mehr Menschen interessieren wird, als es Jollensegler gibt, denn über die Reise hinaus gibt es auch wieder neue Seiten an Deutschlands berühmtestem Segler zu entdecken.
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