Ansichten eines Segelsommers
Segellust statt Alltagsfrust
Segeln ist besser als jedes Antidepressivum. „Lust statt Frust“ – das war das Motto, unter dem Christian Irrgang, erfolgreicher Fotograf, einen Sommer lang meist allein mit seinem kleinen Folkeboot die Ostsee bereiste – linksherum, also gegen den Uhrzeigersinn von Rügen über Polen, Lettland, Estland, Finnland, Schweden und Dänemark zurück nach Rügen. Dabei sammelte er jede Menge – auch fotografische – Eindrücke von Ländern und Leuten. Und von sich selbst, denn der Zweifel „schaffe ich das?“ war von Anfang an mit an Bord. Mit diesem Erzähl-Bildband ist Christian Irrgang ein ebenso begeisterndes wie nachdenkliches Buch über seinen Ostseetörn gelungen: Ein Reisebericht in Dutzenden von Mails mit außergewöhnlich schönen Fotos der gesamten Ostsee. Fazit: Er würde es sofort noch einmal machen. Und der Leser? Hat vielleicht nach der Lektüre den Mut, eigene Träume zu realisieren.
Der Traum, Ungewohntes zu probieren, das Segelabenteuer mit minimalem Risiko einzugehen, war stärker als als alle Zweifel. Warum dann noch länger warten, bis zur Rente etwa? Jetzt, wo die Töchter gerade flügge geworden und ausgezogen waren, wo der Job mal eine Auszeit brauchte, um neue Kreativität zu tanken, wo die Familie hinter dem Plan stand und ein Segelboot quasi wie aus dem Nichts auftauchte? Wenn der Zufall schon bereitsteht, sollte man nicht weiter zaudern, sondern sich trauen.
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